Bürgerforum Burgwedel e.V.

Was bringt den Metronom aus dem Takt?

Heute wieder im Burgwedel-Teil der HAZ: Der Metronom-Halt Richtung Norden um 12:58 Uhr und um 19:57 Uhr in Burgwedel sollen entfallen. Wie seit 3 Jahren.
Dann wieder doch nicht. Woher kommt dieses Hin- und Her und dieser Ärger für Burgwedel, den andere Kommunen so nicht haben?
Die meisten anderen Kommunen mit Bahnanschluss werden von einer S-Bahn bedient. https://www.sbahn-hannover.de/de/liniennetz/liniennetz
Diese bedienen die Kommunen mindestens stündlich, Burgdorf z.B. sogar halbstündlich mit der S6 und S7. Und Burgwedel und Isernhagen? Sind die Kellerkinder.
Wir dürfen im Regionalexpress RE2 - Aller-Leine - Takt von Hannover nach Uelzen ein Stück mitfahren. (Eigentlich kommt der sogar aus Göttingen).
Ein Zug auf dieser Strecke läuft eher in einen Engpass als eine S-Bahn, die nur zwischen Hannover und Celle pendelt. Und 1 Engpass auf der Strecke reicht.
Ein langlaufender Flixtrain hat eine höhere Priorität auf dem Gleis als ein Regionalexpress - das Shopping in Hamburg oder Berlin ist wichtiger als der Weg von der Arbeit nach Hause.
Klingt Irre? Ist aber so.
So hängt die DB an ihr Sylt-Schuttle 2 Personenwagen an die Autotransporter und fährt 3 Stationen weiter - und hat die Trasse in der Tasche, die richtig Geld bringt.
Liesse sich denn zwischen Hannover und Celle nicht eine S-Bahn zwischen die anderen Züge schieben? Im Prinzip ja. Es gibt einen Gleiswechsel und ein Ausweichgleis in Isernhagen
sowie einen weiteren Gleiswechsel bei Grossmoor (Hasenwechsel). Damit kann man bei Engpässen auf dem Gegengleis fahren (wie auf einer Landstrasse beim Überholen).
Die Linienzugbeeinflussung dafür haben wir (die schwarzen Drähte zwischen den Schienen) und sooo voll ist es  ja bis Celle nicht auf unseren Gleisen. Nördlich Celle ist es voller.
Das Problem liegt woanders. In Hannover gibt es keine freien Bahnsteigkanten von denen Züge abfahren oder wo sie ankommen könnten.
Und das bleibt auch noch auf Jahre so, auch wenn es ein neues Gleis mit 2 zusätzlichen Bahnsteigen gibt.
Ganz spannend wird die Sache mit der Einführung des Deutschlandtaktes, bei dem alle Fern- und Regionalzüge gleichzeitig im Bahnhof stehen sollen.
Da muss wohl noch ein Stadtteil weichen, oder der Bahnhof vor die Stadt wie in China. Schwacher Trost: in Hamburg ist es noch viel schlimmer.
Was bedeutet das für uns? Mit etwas gutem Willen bekommen wir eine S-Bahn in Richtung Hannover und Celle, die die Pause zwischen den Regionalexpressen füllt.
Das hilft uns mehr als wenn wir einem weiteren weissen Zug beim Vorbeifahren winken. (Geklaut bei Klingbeil).

Abschliessend: Wer noch Teer und Federn liegen hat, bitte noch nicht entsorgen. Wir könnten es noch brauchen.
Munter bleiben
Thomas Chlouba

Update: Es klemmt wohl wirklich an dem Halt des Metronom Richtung Norden. Weil es zwischen Isernhagen und Celle kein Überholgleis gibt, müsste der Flixtrain bis nach Celle hinter dem Metronom herfahren. Das ergibt eine Verzögerung - incl. Halt in Burgwedel - im einstelligen Minutenbereich. In diesem einen Fall legt die DB Wert auf Pünktlichkeit.
Ein Ausweichgleis direkt  in Burgwedel wäre zu kurz (zwischen Bahnsteig und Flakturm sind nur 400 Meter), eine Fahrt im Gegengleis bekommt die Bahn ebenso wenig hin wie eine Überholung in Isernhagen.
Auf den über 20 Kilometern zwischen Isernhagen und Celle gibt es kein Ausweichgleis, daher wird es beim jetzigen Ausbaustand für Burgwedel keinen zufriedenstellenden Nahverkehr geben. Ohne sanften Druck wird sich daran wohl nichts ändern.

Wie im Leben.

T.Chlouba

 

 

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