Vergleich der Trassen "Mitte-West" und "Ost" - Widerspricht sich TenneT selbst?
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- Erstellt am 11. April 2014
- Geschrieben von Lars Dorbandt
Bei einer genaueren Betrachtung der TenneT-Internetseite sind wir unter dem Link "Findung der Trassenkorridore" stutzig geworden. Der nebenstehende Kartenausschnitt (die gesamte Karte finden Sie hier) zeigt deutlich eine Präferierung der Trasse "Ost" gegenüber der Trasse "Mitte-West". Viele rote und violette Trassenabschnitte zeigen die Problematik in unserer Region mehr als deutlich auf. Auch die genannten Planungsgrundsätze lassen hellhörig werden - erstaunen tun sie jedoch nicht:
- Meidung von Waldflächen
- Meidung von vorrangigen Nutzungen (Flächen eingeschränkter Verfügbarkeit, kritische Infrastruktur)
Eine oberirdische Stromtrasse würde wohl aus dem Rahden (Waldfläche zwischen Kleinburgwedel und Wettmar) nurmehr eine Stromtrasse mit angrenzendem Grünstreifen machen und dies kann definitiv nicht im Sinne der Planungsgrundsätze sein.
TenneT verweist unter dem folgenden Link "Vergleich der Trassenkorridore" folgerichtig darauf, dass die Einzelbetrachtung nur die eine Seite der Medaille ist und weitere Parameter wie Wirtschaftlichkeit, Trassenlänge und Bündelung ebenfalls beachtet werden müssen. Das schlechte Abschneiden des Ost-Korridors wegen "naturschutzrechtlicher Schutzgebiete oder Zielen der Raumordnung" können wir nicht abschließend beurteilen, aber hinterfragen. Insbesondere in Ballungsräumen wie der Region Hannover sollte dem vergleichsweise wenigen Grün in der Natur und den vielen dort lebenden Meschen doch ein besonderer Schutz zuteil werden. Wurde dies eventuell nicht berücksichtigt?
TenneT verweist u.a. auf die "Details zur Findung von Trassenkorridoren" laut dem Musterantrag gemäß NABEG (Netzausbaubeschleunigungsgesetz) und dort auf die Tabelle 25, aber die ist naturgemäß leer (es ist ja auch nur ein Musterantrag). Somit fehlen Angaben, um die genauen Daten zur Beurteilung nachvollziehen zu können.
Zweifellos ist die Ost-Trasse deutlich länger, aber sie ist gemäß der eigenen Analyse von TenneT auf der gesamten Länge auch geeigneter! - Ist dies nun ein Widerspruch? Wir meinen, hier sollte deutlich nachgehakt werden. Sicherlich ist auch der zu erwartende massive Widerstand gegen eine Stromtrasse in ihrer derzeitigen Planung im Ballungsgebiet Hannover zu berücksichtigen und damit eine mit großer Warscheinklichkeit eintretende Verzögerung bei der Fertigstellung einer Trasse. Dies führt zu erheblichen Mehrkosten und recht schnell könnte die momentan ad acta gelegte Ost-Trasse in der Wirtschaftlichkeitsbewertung deutlich an Gewicht gewinnen.
Wir bleiben dran!
Was vom Mittwoch übrig blieb...
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- Erstellt am 06. April 2014
- Geschrieben von Thomas Chlouba
Am Mittwoch, dem 2. April 2014 gab es von 15 bis 20 Uhr eine Informationsveranstaltung der Firma TenneT zur geplanten Stromtrasse Südlink. Ein persönlicher Rückblick des 2. Vorsitzendes des Bürgerforums, Thomas Chlouba:
Die Aula der Grundschule in Großburgwedel war rappelvoll und gut warm. Die 20 Mitarbeiter von Tennet kamen kaum zum verschnaufen, das Interesse war groß. Nachdem beim Bau einer Hochspannungsleitung in Schleswig Holstein die Bürgerbeteiligung vernachlässigt wurde, was zu über 2000 Einwändungen beim Planungsverfahren und mindestens noch einem schwebenden Gerichtsurteil führte, hat die Firma Tennet sich hier Mühe gegeben und versucht Fehler der Vergangenheit zu vermeiden.
Das Auftreten war auf jeden Fall professionell, statt Podiumsdiskussionen gab es Infostände, Karten jeder Art und Größenordnung. Die Stadt Burgwedel und die Gemeinde Isernhagen waren auch vertreten und hatten Karten der betroffenen Schutzgebiete und Siedlungen bereitgestellt. Auch von der Bundesnetzagentur, die die Fachplanung durchführt (den endgültigen Trassenverlauf festlegt), waren 2 Herren zugegen.
Dünn gesät waren Mitarbeiter von Tennet, die technische Fragen beantworten konnten (ca. 2).
Schon die Frage nach der benötigten Trassenbreite in Waldstücken bei Freileitungsausführung führte zu Handskizzen und Kopfrechnen. Es kamen um die 100 Meter Breite heraus. Bei Erdkabelverlegung wäre es ein baumloser Streifen von ca. 50 Metern Breite. „Man kann den Wald aber auch überspannen. Dann werden die Masten noch höher und man muss die Bäume einkürzen.“ Eine Weihnachtsbaumplantage unter Hochspannug? Eher keine Lösung.
Die Frage, ob auch Aluminium- Erdkabel verlegt werden können (man kann ja Mal auf den Busch klopfen, die sind günstiger) führte zu Telefonaten. Ja, man kann, die sind günstiger.
Weshalb die anderen möglichen Trassen nicht bevorzugt worden sind, bekam man nur pauschal beantwortet. („Da gibt es andere, noch gravierendere Probleme.“ „ Da kommt man nicht durch.“). Die Kriterien, nach denen diese Vorauswahl durchgeführt wurde hat Tennet im Haus, aber anders als die anderen, recht offen kommunizierten Informationen sind diese nicht auf der Internetseite von Tennet zu finden. Das muss keine böse Absicht sein, macht aber nachdenklich.
Gelernt haben Alle dabei. Und lustig war es auch:
„Nein, der Contidrom ist definitiv keine militärische Versuchsanlage.“
„An Beinhorn würde ich nicht so stramm vorbeilegen, da wohnt Kanonen-Uschi.“ „Wer?“ „Frau von der Leyen.“ „Hat sich bei uns noch nicht gemeldet.“ „Wenn Sie Morgens die Tür öffnen und in die 120 mm Glattrohrkanone eines Leopard 2 sehen, hat sie sich gemeldet. Das ist unsere Verteidigungsministerin.“ „Au.“ (Der Herr war aus Bayern. Seine Kollegen wussten, wer da wohnt und haben sich bestens amüsiert.)
An die Bündelung mit der A7 wollte keiner so richtig ran. Es gibt wohl Probleme mit dem Rasthof Buchholz/Aller und Marklendorf auf der anderen Seite der A7. Die Besiedelung in Meitze ragt bis nahe an die Autobahn und auch wenn man zwischen Rossmann und dem Gewerbegebiet in Isernhagen durchkommt ist in Isernhagen-FB endgültig Schluss.
„Legen Sie das Kabel direkt an die Autobahn.“ „Geht nicht, es gilt ein 40 Meter Schutzstreifen an der Autobahn.“ (§9 des Bundesfernstrassengesetzes legt die 40 Meter für Hochbau, Aufschüttungen und grössere Abgrabungen fest. Da hat wohl noch niemand weiter drüber nachgedacht.)
Das Fazit:
Der gute Wille war definitiv da. Verglichen mit dem, was wir in den letzten 3 Jahren mit der Bahn und dem Bundesverkehrsministerium erlebt haben, war das eine komplett neue Vorgehensweise, die mir wesentlich besser gefällt.
Wie wichtig Tennet diese Veranstaltung genommen hat, sieht man schon an der Tatsache, dass der Chef von Tennet Deutschland, Herr Lex Hartmann, sich mehr oder minder incognito die Veranstaltung angeschaut hat.
Hinweis: Aktuelle Presseberichte aus den Zeitungen "Die Welt" und den "Burgwedeler Nachrichten" finden Sie - wie gewohnt - unter Presse, Infos & Links auf unserer Homepage. Ferner ist dort auch ein Formular hinterlegt mit welchem Sie Hinweise und Anregungen an TenneT liefern können. Alternativ zum PDF-Formular können Sie auch das Online-Formular unter http://suedlink.tennet.eu/suedlink-im-dialog.html verwenden.
Weitere Informationsveranstaltungen zur Stromtrasse am 2. April
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- Erstellt am 29. März 2014
- Geschrieben von Lars Dorbandt
Bereits am 27. März informierte das Bürgerforum in der Heimatdiele in Wettmar interessierte Bürger über die Hintergründe zur geplanten Stromtrasse. Schon zum Ende der Veranstaltung erklärten sich gleich mehrere Mitglieder/Neumitglieder und Bürger zur aktiven Mitarbeit bereit, es soll nun ein Arbeitskreis gebildet werden.
In der kommenden Woche ergeben sich gleich zwei weitere Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung:
- Die Firma TenneT - sie steht hinter der Stromtrasse SuedLink - veranstaltet einen Infomarkt und will den betroffenen Kommunen und Bürgern die Möglichkeit bieten, Fragen zu stellen.
Veranstaltungsort: Aula der Grundschule Großburgwedel am 02.04.2014 in der Zeit von 15:00 bis 20:00 Uhr.
Auch die Stadt Burgwedel und die Gemeinde Isernhagen werden hier vertreten sein und fordern auf ihren Internetseiten zur Teilnahme auf. - Wer die Stromtrasse grundsätzlich hinterfragt und hierauf Antworten haben möchte, dem sei am gleichen Tag eine Veranstaltung des Umweltschutzvereins Isernhagen und Umgebung e.V. ans Herz gelegt. Unter dem Titel "Brauchen wir Stromautobahnen?" referiert der Geschäftsführer des SFV aus Aachen.
Veranstaltungsort: Saal des Gasthauses Lahmann in Neuwarmbüchen; Beginn: 19:30 Uhr
Bitte beachten Sie: wir haben auf unserer Homepage unter dem Menüpunkt "Presse, Infos & Links" bereits einige Einträge/Downloads zum Thema "Stromtrasse" bereitgestellt. Unter anderem finden Sie hier auch die Präsentation von unserem Infoabend am 27. März.
Informationsveranstaltung zur Stromtrasse
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- Erstellt am 20. März 2014
- Geschrieben von Lars Dorbandt
Auf der Mitgliederversammlung am 18. März haben Vorstand und Beirat des Bürgerforums die anwesenden Mitglieder zu ihrer Meinung hinsichtlich der Positionierung des Vereins zur Stromtrasse befragt. Es folgte eine angeregte, konstruktive Diskussion und es kristallisierte sich recht schnell heraus, dass die anwesenden Mitglieder ein Engagement des Bürgerforums auch diesbezüglich wünschen. Zudem wurde ein großes Informationsbedürfnis zur Stromtrasse geäussert.
Vor diesem Hintergrund wird das Bürgerforum Burgwedel am Donnerstag, 27. März, um 19:00 Uhr einen Infoabend zur Stromtrasse in der Heimatdiele in Wettmar veranstalten.
Axel Düker, Bürgermeister der Stadt Burgwedel, hat seine Teilnahme ebenfalls zugesagt.
Wir laden alle interessierten Bürger zu dieser Veranstaltung herzlich ein.
Auch in Burgwedel gibt es bestimmt Bürger mit Sachkenntnissen hinsichtlich der Stromtrasse. Sollten Sie sich angesprochen fühlen, würden wir uns über Ihre Rückmeldung sehr freuen! Gerne binden wir Sie in einen Arbeitskreis mit ein. Sie leisten damit Ihren Beitrag für ein weiterhin lebens-u. liebenswertes Burgwedel.