Bürgerforum Burgwedel e.V.

Bahnchef Grube verspricht Prüfung von Alternativen zur Y-Trasse

Neujahrsempfang Walsrode 2012Am 30. Januar fand der Neujahrsempfang der Stadt Walsrode statt. Da zu diesem Anlass nicht nur die befreundeten Bürgerinitiativen aus der Nordheide zu einer Demonstration gegen die Y-Trasse aufgerufen hatten, sondern auch der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG als Festredner eingeladen war, fuhr auch der Vorstand des Bürgerforums Burgwedel nach Walsrode, um aus erster Hand mögliche Neuigkeiten von Seiten der Bahn zu erfahren. Erwartungsgemäß äußerte sich Bahnchef Dr. Rüdiger Grube dann auch zur Y-Trasse und der damit verbundenen Güterbahnumfahrung Burgwedel. Er betonte die Bedeutung der Schieneninfrastruktur für den Wirtschaftsstandort Deutschland und die Notwendigkeit, für die wachsenden Güterverkehre eine Verlagerungsmöglichkeit auf die Schiene bereitzustellen. In diesem Zusammenhang spiele die geplante Y-Trasse auch für den Güterverkehr in eine wichtige Rolle. Grube sagte zu, dass bis Mitte des Jahres 2012 eine neue Wirtschaftlichkeitsrechnung für die Y-Trasse auf der Basis des neuen Betriebskonzeptes erstellt werde. Dieses neue Betriebskonzept sieht im Kern vor, dass die Maximalgeschwindigkeit für die Strecke nicht mehr 300 km/h betrage, sondern nur noch 250 km/h und insbesondere, dass auch tagsüber Güterverkehre auf der Trasse abgewickelt werden sollen, die 50 % der Trassenkapazität ausmachen. Daneben werde die Deutsche Bahn AG aber ebenfalls alternativen zur Y-Trasse prüfen. Hierbei gehe es zum einen um die Ertüchtigung vorhandener Strecken und zum anderen um eine völlig neue, ausschließlich für den Güterverkehr vorgesehene Trasse, die die Hafenhinterlandverkehre aufnimmt. Grube versicherte, dass diese Alternativenprüfung ergebnisoffen erfolge und erst dann eine Entscheidung für die dann zu verfolgende Lösung getroffen werde, wenn alle Möglichkeiten mit ihren technischen, ökologischen und ökonomischen Folgen auf dem Tisch lägen. Die Ergebnisse dieser Alternativenprüfung würden im Laufe des nächsten Jahres vorliegen. Bis dahin würden keine weiteren Schritte unternommen, insbesondere würde das Raumordnungsverfahren für die Güterbahnumfahrung Burgwedel nicht angestoßen, bevor die Ergebnisse dieses Alternativenvergleichs vorlägen.

Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, Stephan Weil, der ebenfalls auf dem Neujahrsempfang sprach, empfahl aus seiner Sicht, zunächst die vorhandenen Strecken zu ertüchtigen, bevor über neue Trassen nachgedacht werde.

Das Bürgerforum Burgwedel begrüßt ausdrücklich, dass die Deutsche Bahn AG sich nun auch um Alternativen zur Y-Trasse bemüht und diese prüft und nicht mehr nur die aus unserer Sicht wirtschaftlich und ökologisch fragwürdige Y-Trasse mit der Güterbahnumfahrung Burgwedel als alleinige mögliche Lösung verfolgt. Dies bedeutet jedoch noch nicht, dass die Bahn bereits von der Y-Trasse abgerückt ist. Sie wird vielmehr nach wie vor als eine mögliche Lösung – jedoch jetzt als eine von mehreren Möglichkeiten, die Schieneninfrastruktur für Güterverkehre zu verbessern – angesehen. Das Bürgerforum Burgwedel begrüßt ebenfalls die Zusage von Herrn Grube, innerhalb der nächsten drei Monate zu einem Gespräch mit den Bürgerinitiativen, die die Y-Trasse und die Güterbahnanbindung kritisch begleiten, zurückzukommen. Wir freuen uns, dass damit der Dialog mit der Deutschen Bahn AG, der von uns bereits auf regionaler Ebene mit dem Bevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für Norddeutschland, Herrn Ulrich Bischoping begonnen werden konnte, nun auch auf oberster Managementebene mit dem Chef der Deutschen Bahn AG, Herrn Rüdiger Grube, fortgesetzt wird.

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