TenneT veröffentlicht zusätzliche Alternativen

Grafik: Bürgerforum BurgwedelAm 26. September hat TenneT die Bundestagsabgeordneten in Berlin über weitere alternative Trassierungsmöglichkeiten des Sued.Links informiert. Zeitgleich - und das hatten wir nicht erwartet - wurden die neuen Pläne auch im Internet veröffentlicht. Eigentlich hatten wir mit den neuen Plänen erst ein paar Tage später gerechnet.
In die neuen Karten - respektive Trassierungsalternativen - sind zahlreiche Anregungen aus den Infomärkten eingeflossen. Laut TenneT wurden insgesamt über 90 Anregungen, bezogen auf den gesamten Trassenverlauf,  von besorgten Bürgern in die Planung aufgenommen. Somit sind nun sehr viele Alternativtrassen verfügbar, diese sind teilweise sinnvoll, in etlichen Bereichen aber auch haarsträubend. Es gibt nicht wenige Bürger, die unvermittelt mit der Stromtrassen-Problematik konfrontiert werden und auch die Reaktionen aus dem politischen Lager können wir mit Spannung erwarten.

Allen Trassierungsvorschlägen liegt jedoch eine elementare Problematik zugrunde: sie sind durch TenneT nicht begründet! Bereits am 11. April dieses Jahres hatten wir in unserem Internetartikel "Vergleich der Trassen 'Mitte-West' und 'Ost' - Widerspricht sich TenneT selbst?" die Frage gestellt, warum die Ost-Trasse nicht favorisiert wird, wo diese doch letztlich von Tennet selbst als geeigneter eingestuft wird.
Mittlerweile haben die Kommunen, die Region Hannover und viele Bürgerinitiativen, teilweise unter Androhung rechtlicher Schritte, Auskünfte zu den Bewertungen der Trassenkorridore verlangt. - Leider ergebnislos. TenneT ist laut Gesetz hierzu bislang nicht verpflichtet.
Das lange Warten auf bewertbare und nachvollziehbare Informationen neigt sich dem Ende: am 10. Oktober soll der "Antrag auf Bundesfachplanung" im Internet zur Verfügung gestellt werden.
Der Vorstand des Bürgerforum Burgwedel e.V. besteht auch weiterhin auf eine nachvollziehbare Begründung für die Auswahl des Trassenkorridors "Mitte-West" und wird, sofern Anhaltspunkte für eine nicht gleichwertige Prüfung der alternativen Korridore (insbesondere des Ost-Korridors) erkennbar werden, bei der Bundesnetzagentur intervenieren.
Anläßlich der aktuellen Situtation erscheint uns aber die sogenannte "Kirchturmpolitik" naheliegend: Wir werden uns vor diesem Hintergrund zunächst den aktuell veröffentlichten Trassenvarianten auf Burgwedeler Stadtgebiet widmen ohne dabei das übergeordnete Ziel aus den Augen zu verlieren.


Als nächsten und kurzfristigen Schritt werden wir uns mit der Stadt Burgwedel in Verbindung setzen um über die nun bekannt gewordenen Alternativtrassen sowie die hinlänglich bekannte und immer noch aktuelle Vorschlagstrasse zu beraten. Unser Ziel ist dabei die Bündelung der Kräfte und wir hoffen, dass auch die Nachbarkommunen, welche  - je nach Betrachtungsweise - ebenfalls betroffen sind, diesbezüglich zu einem offenen und zielorientierten Dialog bereit sind. Es ist möglich, dass Burgwedel und die Nachbarkommunen aufgrund der neuen Alternativen gar nicht mehr von der Stromtrasse tangiert werden, die Wahrscheinlichkeit hierfür ist aus unserer Sicht jedoch eher durchschnittlich und wir möchten uns deshalb lieber rechtzeitig vorbereiten.
Auf jeden Fall kann es nicht sein, dass Burgwedeler die überwiegende Last in unserer Region zu tragen haben. Dies wollen wir auf jeden Fall vermeiden! Wenn alle an einem Strang ziehen, sehen wir darin aber keine unlösbaren Probleme.

In unserem Downloadbereich haben wir einen Artikel aus der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) zu diesem Thema zur Verfügung gestellt. Die in diesem Artikel eingebettete Grafik zeigt alle Alternativtrassen in der Region Hannover.
Speziell für den Burgwedeler Bereich hat das Bürgerforum eine Grafik auf Basis der TenneT-Karte erstellt in welchem gut Details sichtbar werden. Diese Karte liegt im DIN A4-Format vor und kann daher auch prima ausgedruckt werden.
Einen vergrößerten Ausschnitt aus der TenneT-Karte finden sier hier.